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Sichtangeln auf Karpfen

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Der mit dem Karpfen tanzt!

Die absolut spannendste und aufregendste Art Karpfen zu fangen ist auch gleichzeitig die Königsdisziplin unseres Hobbys. Sie verlangt einem wirklich alles ab: Das Sichtangeln oder das sogenannte Indianerangeln!

Benötigt wird hierbei nur das notwendigste Material:

  • leichte Spinnrute, Fliegenrute oder eine sehr weiche Karpfenrute
  • Kescher
  • Köder
  • Hakenlösezange
  • Abhakmatte
  • jede Menge Feingefühl und absolute Ruhe

Vorgehen beim Sichtangeln

Es gehört eine gute Beobachtungsgabe und ein sehr bedachtes Vorgehen zum Sichtangeln dazu. Unsere Zielkarpfen sind oft nur eine Rutenlänge und weniger von uns entfernt. Wer sehr leise zu Fuß unterwegs ist kann durch Sichtangeln Flachwasserzonen, Uferbereiche und Unterstände absuchen und befischen. Wer einen oder mehrere Karpfen ausgemacht hat, kommt zum schwierigsten Teil des Vorhabens. Er muss möglichst nahe an die Karpfen herankommen um die Karpfen ohne Hilfsmittel, wie Wasserkugeln, Bleie oder ähnlichem, zu befischen. Es wird also nur mit Haken und Köder gefischt. Am günstigsten ist es, wenn man den Köder ein bis zwei Meter unter der Rutenspitze unmittelbar bei den Karpfen ins Wasser senkt.

Wichtig ist, dass man die Rollenbremse sehr weich einstellt. Ein Biss in solchen Situationen kommt eigentlich immer innerhalb von Sekunden. Ein sofortiger Anhieb wird gesetzt und der Karpfen kann daraufhin ungehindert die Flucht ergreifen. So kann der Fisch in dreißig, vierzig Meter Entfernung im Lauf gebremst werden.

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Was tun, wenn der Karpfen zu weit weg steht?

Wenn die Karpfen einige Meter vor der Deckung entfernt stehen und ein Näherkommen nicht möglich ist, sollte der Einsatz von Wasserkugeln vermieden werden. Ein falscher Wurf und die Karpfen sind weg! Stattdessen versuchen wir es mit einem schwereren Köder wie Tauwurm, Bienenmaden oder Teboraupen. Es wird versucht die Karpfen zu überwerfen und den Köder durch Heben der Rute in den Bereich der Karpfen zu ziehen. Die Bewegungen sollten sehr langsam und gleichmäßig erfolgen, um die Karpfen nicht zu verschrecken.

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Einsatz eines Bootes

Die etwas einfachere Methode ist mit einem Boot auf die Pirsch zu gehen. Wer sich bei Sonnenschein sehr langsam über Sandbänke, Krautfelder oder an Seerosenfeldern und Schilfkanten vorbeitreiben lässt (ohne Ruder und Motor) bekommt garantiert seine Chance. Das Gute an der Bootmethode ist, dass die Karpfen häufig das Angebot des Unterstandes annehmen und unter dem Boot mit schwimmen.

Absolute Ruhe und keinerlei Bewegungen sind Voraussetzung! So ist man nun nur noch Sekunden vom Drill entfernt. Die Rute bleibt in der Hand liegen, längs über dem Boot. Der Köder wird mit der andern Hand an der Bootskante herabgelassen und vorsichtig auf die Tiefe der Karpfen gebracht. Hierbei ist die ganze Konzentration und Coolness des Anglers gefragt. Ein Biss folgt in dieser Situation meist. Das Sichtangeln ist mit Sicherheit das schwierigste Karpfenangeln, bringt aber unvergessliche Drills und traumhafte Fische!

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